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Uwe 2
Beiträge: 4 | Zuletzt Online: 22.03.2024
Name
Uwe
Registriert am:
12.02.2024
Geschlecht
männlich
    • Uwe 2 hat einen neuen Beitrag "Leuthen" geschrieben. 20.02.2024

      Werte Sammlerfreunde,
      ich komme nun zum Schluss.
      Über die schweren und verlustreichen Kämpfe in Leuthen braucht wohl nicht berichtet werden. Hier dürfte jeder gut informiert sein.
      Allerdings im Kampf um den Kirchhof ist zumindest ein Punkt besonders zu erwähnen.

      In allen Darstellungen wird fast ausschließlich die Garde gewürdigt.
      Jedoch den Auftrag, den Kirchhof zu stürmen und zu nehmen hatte zuerst das Infanterieregiment Nr. 10 von Pannwitz! Erst nach mehreren abgewiesenen Angriffen und einem Verlust von mehreren hundert Soldaten vor dem Kirchhof wurde das Regiment aus dem Gefecht genommen.
      (Insgesamt verlor das Regiment in der Schlacht 710 Mann, davon die Mehrheit vor dem Kirchhof!)

      Erst im Anschluss wurde die Garde eingesetzt. Aber auch die Garde wurde noch mehrmals abgewiesen. Auch die II. und III. Garde sollen auch ca. 500 Gefallene und Verwundete zu verzeichnet haben.
      Wie der Raum rund um den Kirchhof ausgesehen haben muss, kann sich sicher jeder vorstellen.

      Ich kenne bislang kein Diorama, welches den Angriff des IR 10 auf den Kirchhof zeigt.
      Hier könnte eine Lücke geschlossen werden.
      Bei der Darstellung des Sturms der Garde müssten zumindest die vielen Gefallenen und Verwundeten des IR 10 auch zu sehen sein.

      Es gibt noch viele weitere hoch interessant Details zu berichten. Ich möchte es aber erst einmal hierbei bewenden lassen. Weitere Ausführungen, Erläuterungen und Ergänzungen werden sich vielleicht aus den Fragen des Forums ergeben.
      HSG Uwe

    • Uwe 2 hat einen neuen Beitrag "Leuthen" geschrieben. 19.02.2024

      Ich bin etwas spät. Daher herzlichen Dank für die Weiterführung der Diskussion.

      Lieber Frank herzlichen Dank für deinen Beitrag.
      Vor allem für das Bild des herrlichen und beeindruckenden Dioramas von SF Manske.
      Es ist nicht nur schön zu betrachten, sondern bietet mir auch die gute Möglichkeit, die beabsichtigten Besprechungspunkte zu den Würzburgern abzuarbeiten.
      Noch kurz zu deinem herrlichen Diorama. Dies ist ein Diorama der Meisterklasse! Dieses Diorama vereinigt so genau es eben geht, die historischen Gegebenheiten mit der hohen Kunst des Dioramenbaus. Wann erhält man schon einmal in klaren Worten zum Beispiel Betrachtungswinkel, Perspektiven um Tiefen so eindeutig erklärt. Deine Ausführungen hierzu werden hoffentlich sauber in den Archiven unserer Sammlerfreunde abgelegt.
      Chapeau!!

      Nun weiter zu den Würzburger.
      Wie bereits angesprochen, waren seitens der Würzburger Maßnahmen zur Verteidigung des Kirchhofes erforderlich, um über die Mauer wirken zu können.
      (Die wenigen Schießscharten markieren heute noch deutlich die Höhe eines auf dem Boden des Kirchhof aufrechtstehenden Mannes.)

      Hierzu folgende Anmerkungen / Gedanken:

      Leuthen war in der Vorbereitung der Schlacht nicht zur Verteidigung vorbereitet worden.
      Die preußischen Regimenter waren im Zuge der Kampfhandlungen nun so schnell, dass keine Zeit mehr vorhanden war, um das Versäumnis nachzuholen.
      Einzelne Bataillone haben beim Bezug der neu zugewiesenen Stellungen noch versucht, „Schanzen“ anzulegen. Die Arbeiten konnten aber nicht zu Ende geführt werden.
      Die Geschwindigkeit der Preußen wird sehr eindrucksvoll von Fürst Karl Joseph von Ligne als 22jähriger Hauptmann in seinem Regiment in seinem Tagebuch geschildert.
      Das konsequente Vorgehen und das disziplinierte Feuer der Preußen kommentierte er: …. „Es war nicht auszuhalten“…
      (Rethwisch; Leuthen; Seite 321; lohnt sich unbedingt zu lesen, da die Schilderungen des Gefechtes einen sehr deutlichen Eindruck von der Härte der Kämpfe vermitteln.)

      Also hatten die Würzburger im Kirchhof überhaupt die Möglichkeit einer fundierten Vorbereitung oder mussten sie ebenfalls improvisieren?
      Wo sollte nach Simon Millar das Erdmaterial genommen werden. Wurde der Kirchhof seinerzeit nicht auch schon als Friedhof genutzt und somit sich Erdarbeiten ausschlossen?

      SF Manske stellt in seinem Diorama die Regimentsartillerie der Würzburger in die „Türme“.
      Allein das Gewicht der Geschütze verlangt nach einem festen Untergrund. Eine improvisierte Lösung schließt sich aus. Ob sich für die Artillerie aufgrund der Neigungswinkel der Rohre zudem optimale Wirkungsmöglichkeiten ergeben, müsste geprüft werden.
      Ich halte den Einsatz der Regimentsartillerie innerhalb des Hofes für unwahrscheinlich.
      Die Nutzung des Kirchengestühls und Möbel aus den Häusern des Ortes zum Bau einer Plattform erscheint mir daher als eine plausible Möglichkeit.

      Für die Darstellung des Feuerkampfes der Würzburger gibt es m.E. zwei lebendige Möglichkeiten. Zum Beispiel die Darstellung des Wallfeuers. In dem Film Barry Lyndon wird dies in einer kurzen Sequenz gezeigt. Ein Glied springt auf die Plattform, feuert und springt zurück. Das zweite Glied folgt etc. Die zweite Möglichkeit: Das erste Glied steht auf der Plattform und feuert, das zweite und dritte Glied lädt die Musketen und reicht die fertiggeladenen Waffen an das erste Glied. Ich würde letztere Version wählen.

      Für die außerhalb des Kirchhofes kämpfenden Pelotons ein weiterer Vorschlag.
      In vielen Dioramen wird die schulmäßige Aufstellung der Bataillone gezeigt.
      Das erste Glied kniet, zweites und drittes Glied steht.
      Die uns zur Verfügung stehenden Quellen belegen, dass nach kurzer Zeit die Bataillone in ein schnelles „Losbrennen“ verfielen. Beim schnellstmöglichen Laden und Abfeuern der Musketen und der Hektik (Angst und Panik) war einfach keine Zeit. Dies wird gleichfalls in den Tagebuchaufzeichnungen des Fürst Karl Joseph von Ligne sehr deutlich. Ich stelle daher meine feuernden Bataillone in meinen Tischaufstellungen (soweit figurenmäßig möglich) in drei aufrechtstehenden Gliedern dar.

      Die immensen Verlustzahlen der Preußen und der Würzburger rund um und im Kirchhof sollten auch angemessen mit Gefallenen, Verwundeten und zurückgehenden Figuren gezeigt werden. Bei den Preußen werde ich noch besonders darauf eingehen.

      Zum Schluss noch zur Erstürmung des Haupttores unter Führung des Hptm von Möllendorf. Wo war die Verteidigung der Würzburger außerhalb des Kirchhofes in der linken Flanke? Rethwisch erwähnt hier mit einem kurzen Satz nur, dass die Verteidiger an den Flanken des Kirchhofes zurückgedrängt wurden. In dem bekannten Bild der Erstürmung des Tores zeigt Röchling ausweichende Würzburger / Österreicher? schon an der Nordseite. Auch hier könnten man mit Ergänzungsfiguren der Dramatik und Heftigkeit z.B. mit sich ergebenden, gefallenen und verwundeten Soldaten der Realität etwas näherkommen.
      Es haben sich bei diesen Kampfhandlungen auch viele Würzburger ergeben.

      Zum Schluss möchte ich mich noch einmal bei Frank für das weiterführende Bild und bei Klaus für die Beschaffung und Verfügungstellung des Dokuments von Oberst Stetten auf das herzlichste Bedanken.

      In den nächsten Tagen werde ich noch meine Gedanken zum preußischen Angriff auf den Kirchhof niederschreiben. Also Fortsetzung folgt. Ich hoffe auf Eure Beiträge und Diskussionen.
      HSG Uwe

    • Uwe 2 hat einen neuen Beitrag "Leuthen" geschrieben. 18.02.2024

      Lieber Sammlerfreund Neuer,
      nun der Anfang.

      Zunächst beschäftigt mich das Regiment Rot - Würzburg.
      Ich habe mir vor vielen Jahren die Regimentsgeschichten von Blau – und Rot - Würzburg
      gekauft. Blau – Würzburg wird interessanterweise sehr ausführlich besprochen, während die Regimentsgeschichte von Rot - Würzburg allein vom Umfang schnell abgehandelt wird.
      Vor allem die Verteidigung des Friedhofes wird im Prinzip nur erwähnt, obwohl dies in der Regimentsgeschichte ein vehementer Einschnitt bedeutete.
      Alle Quellen beschreiben eindeutig, dass Rot – Würzburg nach österreichischem Vorbild aufgestellt wurde. Zwei Bataillone sowie 4vier Grenadierkommanien – insgesamt ca. 1800 Mann.
      In der österreichischen Schlachtordnung steht das Regiment zunächst auf dem rechten Flügel. Erstaunlicher Weise nur mit 1 Bataillon. Dieses wird während der Umgruppierung der österreichischen Armee nach Leuthen in Marsch gesetzt und erhält den Auftrag, den Kirchhof zu verteidigen.
      In den unterschiedlichsten Quellen wird aber inkonsequent von Regiment oder Bataillon gesprochen.
      1. Waren die beiden Bataillone zusammengefasst?
      (Das Generalsstabswerk (?) spricht von 4 Fahnen und 33 Mann, denen der Rückzug zu frisch aufgebauten eigenen Linien hinter Leuthen gelang. Dies wären 2 Bataillone.)

      2. Wo stand ggf. das 2. Bataillon?

      Also letztendlich meine Frage: Wie viele Würzburger waren letztendlich an der Verteidigung des Kirchhofs beteiligt?

      Diese Frage halte ich für entscheidend, da das Fassungsvermögen des Kirchhofes für eine Verteidigung begrenzt war. (Vielleicht wird das Fassungsvermögen ja irgendwann jemand berechnen, zumal die Größe des Friedhofes uns nun bekannt ist. ) Ich gehe davon aus, dass die Masse der Würzburger sich außerhalb des Kirchhofes befanden. Generalstabswerk, als auch Retwisch erwähnen, dass die Würzburger auch ihre Regimentsartillerie am Kirchhof zur Verfügung hatten. Dies ist insofern von Bedeutung und bemerkenswert, da etliche der Regimenter aufgrund der schnellen Umgruppierung ihre Artillerie auf dem Weg in ihre neu zugewiesenen Stellungen zurücklassen mussten.
      In dem schönen Diorama in Kulmbach wird die Verteidigung außerhalb des Kirchhofes ja bereits angedeutet. Aber, waren dies ausschließlich die Würzburger?

      (Also könnte man in einem Diorama oder Tischaufstellung die Darstellung der Verteidigung wunderbar „ausschmücken“.)

      Retwisch und Generalstabswerk beschreiben den Feuerkampf aus den Schießscharten der Mauer, während die Gemälde der namhaften Künstler (z.B. Röchling) die Würzburger über die Mauer feuernd zeigen.
      Simon Millar weißt in seinem Heft von Campaign bereits darauf hin, dass das Feuern über die Mauer aufgrund der Höhe nur durch den Bau von Stufen aus Erde möglich sei. SYW Project / Kronoskaf schreibt, dass das Kirchengestühl genutzt wurde.

      Fortsetzung folgt.
      HSG Uwe

    • Uwe 2 hat einen neuen Beitrag "Leuthen" geschrieben. 15.02.2024

      Liebe Sammlerfreunde,
      wieder ein von Frank hervorragender Beitrag zum Dioramenbau.
      Lieber Frank: Spitzenklasse!!
      Hoffentlich wird die Serie mit den wertvollen Tipps weitergeführt!
      Den beigefügten sehr anschaulichen und informativen Dokumenten und
      Bilder ist wohl nichts hinzuzufügen.

      Frank sprach das Problem der Materialermüdung in den sehr schönen von SF Neuer eingestellten Bildern an. Hier bekam ich vor vielen Jahren einen sehr wertvollen Hinweis von unserem SF und Auktionator Kebbel. Er empfahl mir, Bäumen und Fahnen etc. mit durchsichtig abbindendem Klebstoff zu verstärken. Eine Entdeckung von Frank war hierzu der Industrieklebstoff MK 111. Auch können mit diesem Klebstoff kleinste abgebrochene Teile (wie zum Beispiel Bajonette und Degen) wieder absolut haltbar angeklebt werden.
      Ich habe so schon etliche Figuren retten und auch verändern / umbauen können.

      Hinsichtlich der Größe und Darstellung des Kirchhofs hat Frank bereits vorzüglich alles gesagt. Ich habe seinen Ausführungen nichts hinzuzufügen.

      Zu der Größe des Friedhofes habe ich noch weitere Maße gefunden:
      Breite der Mauer ca. 60 cm (SYW Project Battles Leuthen)
      Höhe der Mauer ca. 215 cm (SYW Project Battles Leuthen)
      Länge der Mauer 50m (Frank)
      Weitere interessante Bilder sind bei SYW-Project eingestellt.

      1995 konnte ich noch etliche 3 und 6 Pfund Kanonenkugeln im Mauerwerk entdecken.
      Inzwischen wurden diese wahrscheinlich überputzt.
      Die Regimentsartillerie der eingesetzten Regimenter war vehement mit am Beschuss des Kirchhofs beteiligt.

      Im nächsten Schritt möchte ich als Fortsetzung noch einmal auf die Ereignisse rund um den Kirchhof eingehen, da meines Erachtens noch viele interessante Details zu entdecken sind, die auch in Dioramen umgesetzt werden könnten.

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