Hallo Forum, hier im Thread wurde das Geschehen an der Brucker Mühle zwar schon sehr anschaulich dargestellt und im Diorama perfekt umgesetzt. Ich möchte zur Ergänzung aber noch folgenden Text einstellen, den ich gefunden habe. Ich wiederhole da vielleicht etwas, aber ich finde dass der das ganze nochmal sehr anschaulich zusammenfasst.
„Am 21. September, im Morgennebel um 5 Uhr früh, eröffneten die Franzosen das Feuer auf die Stadt, und gegen 6 Uhr begannen sie mit dem Beschuss der Ohmbrücke und der seitlich dahinter liegende Schanze. Die Kanonade zerstörte sehr bald die Barrikaden auf der Brücke. Der erste daraufhin folgende französische Sturmangriff scheiterte jedoch im Feuer der gegenüberliegenden Schanzenbesatzung und dem von der Batterie am Ransberg auf das Brückengelände gelegten Kartätschenhagel.
Inzwischen hatte Herzog Ferdinand von den Kämpfen erfahren und seinen Geschützpark von Stausebach in Richtung Kirchhain beordert. Gegen 8 Uhr trafen sechs hessische 12-Pfünder von dort auf dem Gefechtsfeld ein und wurden am Rande des Brücker Waldes und oberhalb der Ziegelhütte in Stellung gebracht.
Die Franzosen unternahmen in den folgenden Stunden immer wieder neue Sturmversuche, die jedoch alle im gegnerischen Abwehrfeuer zusammenbrachen. Am Nachmittag um etwa 15 Uhr wurden am Südwesthang des Ransbergs sechs weitere hessische 12-Pfünder in Stellung gebracht, die sofort in das Geschehen eingriffen. Gegen 17 Uhr mussten die sechs bückeburgischen 6-Pfünder wegen Munitionsmangel gegen sechs hannoversche 12-Pfünder ausgetauscht werden. Da die Franzosen bis dahin noch immer keinen Durchbruch erzielt hatten, richteten sie nun ihre ganze Kraft auf die Schanze hinter der Brücke. Beide Seiten schickten immer wieder frische Truppen in den Kampf um die Schanze und die Brücke, die dann dem gegnerischen Gewehr- und Geschützfeuer zum Opfer fielen. Nach den Hannoveranern des Regiments von Estorff verteidigten Engländer, dann schottische Highlander, dann Hessen die Schanze. Am Nachmittag hatte der ständige Beschuss den Erdwall soweit eingeebnet, dass die Männer der hessischen Regimenter von Gilsa (unter General-Lieutenant Philipp Ludwig von Gilsa) und von der Malsburg (unter General-Major August Carl von der Malsburg) ihre gefallenen Kameraden als Schutzwall vor sich auftürmten.
Gegen 19 Uhr stürmten die Franzosen ein letztes Mal gegen die Schanze an. Eine Kolonne drang über die Brücke bis dicht an die Schanze vor, doch dann wurde auch sie vom Abwehrfeuer der Verteidiger zurückgetrieben. Bei Einbruch der Nacht gegen 20 Uhr verstummte der Gefechtslärm. Die etwa 14-stündige Schlacht hatte auf beiden Seiten insgesamt 527 Tote, 1363 Verletzte und 19 Vermisste gefordert und war damit die blutigste des ganzen Krieges in Oberhessen. Es gab keinen klaren Sieger, obwohl den Franzosen der Durchbruch nach Norden verweigert worden war.
Eroberung von Amöneburg
Bereits am 21. September, während an der Brücker Mühle gekämpft wurde, hatten die Franzosen vor allem die Schlossgebäude und Türme an der Westseite des Berges unter gezielten Beschuss genommen und auch zwei Sturmversuche unternommen, die aber gescheitert waren. Ein erneuter Sturmangriff mit 15 Bataillonen am folgenden Tag hatte Erfolg. Entsprechend den Vereinbarungen zwischen den gegnerischen Armeen über die Behandlung ihrer Kriegsgefangenen wurden die Verteidiger der Stadt, 553 Mann und 11 Offiziere, am Nachmittag des 22. September den Verbündeten östlich der Ohm übergeben.“